D-Kader on Tour in Norwegen

NightHawk und Trainingslager im Zelt

Vom 10. bis zum 17. August traten sechs hessische Athleten mit dem Night Hawk („Nachtfalke“) die Herausforderung der norwegischen Antwort auf Jukola und 10Mila an und nutzten danach noch einige Tage zum Training im fordernden Gelände.

 

Spät abends starteten wir mit dem Zug von Kassel nach Hamburg, wo wir in der Bahnhofsmission eine sehr kurze Nacht verbrachten. Nach dem Flug nach Oslo ging es durch den Einkauf im nicht lebensmittelsubventionierten Norwegen um einige Kronen erleichtert mit dem Bus weiter zum WKZ der NightHawk-Staffel. Das Zelt war trotz strömendem Regen schnell aufgebaut und wir schafften es tatsächlich vor dem Start um 22:40 Uhr (!) noch einige Stunden zu schlafen.

 

Nach dem etwas chaotischen Startprozedere gingen unsere ersten vier Läufer für eines von drei deutschen Teams in den Massenstart auf Strecken von einer Länge zwischen  6,5 und 11 km Luftlinie.

Staffelfeeling pur: Eine Flutwelle von Fast 400 Läuferinnen und Läufern ergoss sich mit regelrechten Flakscheinwerfern sowie mit Karte und Kompass bewaffnet und mit völlig überhöhtem Starttempo in die Wälder des Linderudkollen, um dort die Nacht zum Tag zu machen. Als mitten in der Nacht schließlich einer nach dem anderen ins Ziel kam, thronte über der beeindruckenden Zielarena um die Skisprungschanze ein aufgeblasener Nachtfalke, welcher zugleich den Sichtposten darstellte.

Nach einem gemeinsamen Frühstück auf dem Steg neben dem Zelt erfolgten am nächsten Morgen die vier Tagstrecken, welche sich im felsig-steilem Gelände einmal mehr als anspruchsvoll erwiesen. Danach wurde natürlich im See gebadet und bei inzwischen bestem Wetter am Feuer gesessen, getanzt und gelacht.

Ebenso anspruchsvoll gelegt waren auch die Strecken des abschließenden Weltranglistenlaufs über die Mitteldistanz, welchen einige bekannte Namen als letzten Test für die WM kommende Woche nutzten. Am externen Elitestart herrschte im Vergleich zu deutschen Verhältnissen eine sehr ruhige und konzentrierte Atmosphäre.

 

Anschließend reisten wir weiter zum Sognsvann, einem riesigen See in einem wunderschönen Waldgebiet voller Blaubeeren nördlich von Oslo, wo wir unser Zelt aufschlugen. Hier absolvierten wir mehrere Trainings mit Fokus auf dem besonderen Anspruch von norwegischen Gelände: Normal-OL, Multitechnik, Korridor, Staffelstarts und Höhenlinien-OL.

Doch neben all dem Training blieb natürlich viel Zeit zum Baden, Ausruhen und Rumalbern, und die Tage vergingen wie im Flug :)

Gegessen wurde dabei praktisch die ganze Zeit und so können wir neben 5 kg Spaghetti ebenso Unmengen an Reis, Kuskus, Brot, Nüssen, Pesto und vieles mehr auf unserem Speiseplan vorweisen.

Nach dem Rückflug nach Hamburg absolvierten wir ein finales Sprinttraining in der Hamburger Speicherstadt zwischen Miniaturwunderland und Elbphilarmonie, bevor wir erschöpft, aber glücklich die restliche Heimreise antraten.

 

Besonders gilt unser Dank Barbara & Uwe Dresel für die kurzfristige Ermöglichung des Sprinttrainings in Hamburg und natürlich Bojan Blumenstein, der uns als Insider und Trainer beim Nydalen Skiklub die Trainings am Sognsvann bereitgestellt hat.

 

Die nächsten großen Staffeln warten auf uns.. :)

 

Text: Cedric Guthier