Es waren einmal...

... drei Nordhessen im Bundeskader

Es war einmal ein kleiner Junge. Ok, vielleicht auch etwas größer. Na gut, er war wirklich nicht mehr ganz so klein. Also: Es war einmal ein Junge. Sein Revier waren die wilden steilen Wälder hessisch Sibiriens. Bei Wind und Wetter kämpfte er sich am Fuße des Herkules durch das dunkle Dickicht. Die Brotkrumen vergaß er meist Daheim. Aber Karte und Kompass waren seine treuen Begleiter. Im Land der Brüder Grimm machte er sich tagtäglich auf den langen Weg zur Großmutter. Oder war vielleicht doch nur der Weg das Ziel? Zahlreiche Kasseler, vielleicht waren es auch Kasselaner oder Kasseläner, rätselten immer wieder um den ominösen Jungen, der kreuz und quer durch die Wälder ihrer Heimat rannte. Nur dem aufmerksamen Leser der Hessisch-Niedersächsischen-Allgemeinen ging sodann ein Licht auf. Während sich die einen fragten, ob der Junge wohl immer noch verzweifelt nach Blumen für seine Großmutter suche, wo die Weinflasche geblieben sei oder ob er vor der bösen Hexe davonrenne, fragten sich die anderen welche große Reise der Unerschrockene als nächstes antreten würde.

 

In diesem Jahre schienen sich die zahlreichen Stunden durchs Unterholz auszuzahlen. Der flinke Hesse lief in den Wäldern Storkows zum Titel über die Ultralangdistanz. In der herbstlichen Zeit führte ihn seine Reise in den Norden der Republik. Zwischen nassfeuchten Sümpfen und buntem Laube sicherte sich der tapfere Nordhesse die bronzene Medaille.

 

Doch den emotionalen Höhepunkt des Jahres erlebte der einst kleine Junge nicht in heimischen Landen, sondern in polnischen Gefilden. Mit den schwarz-rot-goldenen Farben auf dem Trikot kämpfte er nicht gegen den bösen Wolf, sondern gegen die laufende Zeit.

 

Mit zahlreichen Stunden des harten Trainings, mit erfolgreich gemeisterten Strecken und Wettkämpfen und mit einer ordentlichen Portion Ehrgeiz schaffte unser kleiner großer Nordhesse einmal mehr die Nominierung für den Bundeskader des kommenden Jahres.

 

Und nicht nur unser tapferer Nordhesse repräsentiert unser Bundesland im Kader. Auch seine Trainerin sicherte sich mit einer bronzenen Medaille im Land der Husaren ebenso wie der ins Land der Trolle abgewanderte gebürtige Nordhesse das Ticket für den Bundeskader.

 

Und eines ist sicher: Alle drei laufen noch heute durch die Wälder.

 

Wir sind stolz auf euch! Herzlichste Gratulation Hendrik, Josi und Bojan!

 

 

Text: Sabine Rothaug