Hermarathon

Wenn ein belgischer OLer uns an unsere Grenze bringt

Wenn du vom OL nie genug hast und nach neuen Herausforderungen suchst, dann kannst du dich aufwendig bei der Barkley anmelden oder du kannst einfach nach Belgien fahren und dort am Hermarathon teilnehmen.

Dort wartet ein Marathon auf dich, aber keine Angst, die 42 km sind Leistungskilometer. Die Strecke ist ca. 30 km lang und hinzu kommen noch ein paar Höhenmeter, um auf rund 42 Leistungskilometer zu kommen. Naja, jeder OLer weiß, dass die angegebene Distanz ein heikles Thema ist. Auch da ist es so. Die 30 km sind die Luftlinie, sodass ich bei meinen sechs Teilnahmen auch meistens 42 km (+ Höhenmeter) gelaufen bin.

Am Ende der Strecke ist nicht die Frage, wie lange man gebraucht hat oder welche Routenwahl ausgewählt wurde, die wichtigste. Nein, die erste Frage ist: „Wieviel Kilometer bist du gelaufen?“

Es ist ein Wettkampf gegen die Grenzen, die man sich selbst setzt. Es gibt am Ende keine Rangliste und keinen Sieger, nur erschöpfte, aber freudige Menschen, die noch eine Weile rumhängen wollen, um über OL, Natur und Extremsport zu reden und vielleicht noch die Anmeldung zur nächste Barkley-Teilnahme vorzubereiten.

Der Hermarathon findet jedes Jahr auf einer neue Karte statt. Die Natur und die Strecke sind abwechslungsreich (über 42 km ist das auch nicht so schwer!). Ob Anfänger oder Fortgeschrittene, jeder kann mitmachen. Neben der Marathonstrecke bietet der Organisator noch andere Streckenlängen an: 21 km, 8 km, 5 km und 3 km. Es wird bis auf den letzten Teilnehmer im Ziel gewartet, egal wie lange er für seine Strecke braucht. Und der Letzte wird ganz besonders gefeiert (ich habe es ausprobiert!).

Nennenswert ist auch das Erlebnis, was der Sonnenaufgang bereithält. Der Lauf findet meistens Ende März / Anfang April statt. Gestartet wird um 5 Uhr morgens. Also wird ca. 1:30 Stunde nachts orientiert und dann geschieht das Wunder: Die Sonne geht auf! Das Licht bahnt sich seinen Weg durch die Bäume und Äste. Die Vögel singen alle im Chor. Wildtiere sind zu sehen. Ein Erlebnis, worauf ich nicht verzichten möchte. Deswegen bin ich auch nächstes Jahr dabei!

Und wenn auch du mitmachen möchtest, schau auf die Seite des belgischen OLs (https://www.opunch.org/) oder melde dich bei mir und ich leite dir die Informationen weiter.

 

Text: Renée Schwartz